Ab wann wann spricht man von Rheuma - Wohlfuehlen neu entdecken

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Von Rheuma spricht man, wenn jemand an einer Erkrankung leidet, die den Bewegungsapparat betrifft – also Gelenke, Knochen, Muskeln, Sehnen oder Bindegewebe – und chronische Schmerzen, Entzündungen oder Funktionsstörungen verursacht. „Rheuma“ ist dabei ein Oberbegriff, der viele verschiedene Krankheitsbilder umfasst, die zu anhaltenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.

Typische Kriterien, ab wann man von Rheuma spricht:
    1. Dauer der Beschwerden: Wenn Schmerzen und Entzündungen in Gelenken oder Muskeln über einen längeren Zeitraum bestehen, oft mehrere Wochen oder Monate.
    2. Entzündungszeichen: Schwellungen, Rötungen, Überwärmung und Funktionsstörungen in den betroffenen Bereichen sind Hinweise auf entzündliches Rheuma, wie bei rheumatoider Arthritis.
    3. Autoimmunreaktionen: Bei einigen Rheumaarten greift das Immunsystem körpereigene Strukturen an, was zu Entzündungen führt. Dies wird oft durch Bluttests (wie Rheumafaktor oder Antikörpernachweise) diagnostiziert.
    4. Schubweiser Verlauf: Rheumatische Erkrankungen verlaufen oft in Schüben, das heißt, die Symptome können zeitweise stärker und schwächer auftreten.

Zu den häufigsten rheumatischen Erkrankungen zählen rheumatoide Arthritis, Arthrose, Fibromyalgie und systemischer Lupus erythematodes. Die genaue Diagnose und der Beginn der Therapie hängen dabei von den spezifischen Symptomen und der Art des Rheumas ab.

Die spezifischen Symptome von Rheuma können je nach Art der rheumatischen Erkrankung unterschiedlich sein. Hier ist eine Übersicht über die häufigsten rheumatischen Erkrankungen und deren typische Symptome:

1. Rheumatoide Arthritis (RA)
  • Gelenkschmerzen und -schwellungen: Häufig beginnen die Symptome in den kleinen Gelenken der Hände und Füße und betreffen dann oft auch größere Gelenke.
  • Steifheit der Gelenke: Besonders morgens oder nach Ruhephasen (Morgensteifigkeit), die länger als 30 Minuten andauern kann.
  • Rötung und Überwärmung der betroffenen Gelenke.
  • Müdigkeit, Erschöpfung und allgemeines Krankheitsgefühl.
  • Symmetrischer Befall: Oft sind beide Körperseiten gleichzeitig betroffen (z. B. beide Handgelenke).
2. Arthrose
  • Schmerzen bei Bewegung und bei Belastung, besonders in Gelenken wie Knie, Hüfte und Fingern.
  • Anlaufschmerz: Schmerz beim Beginn einer Bewegung, der sich nach einiger Zeit bessert.
  • Knirschen oder Knacken in den Gelenken.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit und Verformung der Gelenke.
  • Keine Rötung oder Wärme im Vergleich zu entzündlichen Rheumaformen, da es sich um eine „Verschleißerkrankung“ handelt.
3. Fibromyalgie
  • Chronische, weit verbreitete Muskelschmerzen in verschiedenen Körperregionen (häufig Nacken, Schultern, Rücken, Hüfte).
  • Empfindliche Schmerzpunkte (sogenannte Tender Points) bei Druck.
  • Müdigkeit und Schlafstörungen, oft verbunden mit Schlaf, der als nicht erholsam empfunden wird.
  • Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen („Fibro-Fog“).
  • Kopfschmerzen, Reizdarmbeschwerden und andere Begleitsymptome.
4. Systemischer Lupus Erythematodes (SLE)
  • Hautausschlag, häufig als schmetterlingsförmiges Erythem über Nase und Wangen.
  • Gelenkschmerzen und -entzündungen, häufig wandernd und nicht zwingend symmetrisch.
  • Fieber und Abgeschlagenheit.
  • Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht (Photosensitivität).
  • Organbeteiligung: SLE kann auch innere Organe betreffen, wie Nieren (Nephritis), Herz und Lunge.
5. Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)
  • Tief sitzende Rückenschmerzen, vor allem nachts und am Morgen.
  • Morgensteifigkeit im unteren Rücken, die sich mit Bewegung bessert.
  • Versteifung der Wirbelsäule und Verlust der Beweglichkeit.
  • Augenentzündung (Uveitis) tritt bei einigen Betroffenen auf.
  • Häufiger betroffen sind junge Männer, und die Symptome beginnen oft im frühen Erwachsenenalter.
6. Psoriasis-Arthritis
  • Gelenkschmerzen und -schwellungen, oft asymmetrisch.
  • Schuppenflechte (Psoriasis): Hautausschlag mit silbrig schuppenden, entzündeten Stellen.
  • Beteiligung der Fingergelenke, oft mit Verformungen und Verdickungen der Finger (Wurstfinger).
  • Nagelveränderungen: Grübchen, Verfärbungen oder Ablösen der Nägel.

Allgemeine Symptome, die bei vielen rheumatischen Erkrankungen auftreten können:

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Ein häufiges und belastendes Symptom bei vielen rheumatischen Erkrankungen.
  • Gewichtsverlust und Fieber: Manchmal als Begleitsymptome entzündlicher Rheumaformen.
  • Schubweiser Verlauf: Symptome können phasenweise auftreten und sich wieder zurückbilden.



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